Feb 05 2009
Erste Reaktionen auf den Buchtitel.
Noch kennt ja niemand außer der Lektorin, der Pressereferentin und mir den genauen Inhalt des Buches. Aber allein der Titel weckt natürlich schon Assoziationen und Reaktionen.
Ich habe einige tausend Postkarten und Visitenkarten mit dem Buchcover drucken lassen und verteile die im Bekannten-, Freundes- und Kollegenkreis. Außerdem frage ich in Heidelberger Buchhandlungen und anderen Geschäften freundlich nach, ob ich dort meine Karten an der Theke deponieren darf, was bisher immer geklappt hat.
Natürlich guckt jeder erst mal auf die Karte, liest „Frauen wollen erwachsene Männer“ – und fast jede/r reagiert mit einem Satz, einem Ausruf oder eine Frage. Hier eine Auswahl:
- „Ja genau!!“
sagt ungefähr die Hälfte aller Frauen. - „Und Handtaschen!“
ergänzte eine ehrlicherweise. - „Und woher wissen Sie, was die Frauen wollen?“
fragte die Verkäuferin im Blumenladen. - „Und was wollen die Männer?“
fragt mich – ausgerechnet – der Tankwart. - „Ist das auch Ihr Thema?“
wollte ein Therapeutenkollege wissen. - „Aber jeder Mann ist doch erwachsen.“
wunderte sich ein Ahnungsloser. - „Nee, Frauen wollen Männer, die tanzen können.“
verriet die Apothekerin ihre Prioritäten. - „Gottseidank bin ich mit dem Thema durch. Aber ich sag’s meinen Töchtern.“
war die Reaktion einer älteren Buchladeninhaberin. - „Natürlich wollen Frauen Männer, was sonst?“
sagte ein Mann, der den Titel nicht genau gelesen hatte. - „Stimmt das, Schatzi?“
wollte ein Mann von seiner Frau wissen. - „Oh je!“
stöhnte nichts Gutes erwartend der Verkäufer im Zigarrengeschäft. - „Und wie erziehe ich meinen Sohn, dass er ein erwachsener Mann wird?“
fragt eine besorgte Mutter. - „Und wollen die Männer auch erwachsene Frauen?“
äußerte eine nachdenkliche Kundin in einer Boutique. - „Immerzu wollnse was, die Frauen.“
nuschelte ein älterer Herr in der Buchhandlung.
Und was war Ihre Reaktion auf den Buchtitel? Oder eine, die Sie gehört haben?
Schreiben Sie hier Ihre Meinung dazu.
Foto: © Dimitry Ersler – Fotolia.com
„Dann könnte ich meine Kneipe glatt zumachen!“ war mein erster Gedanke, als meine Freundin mir von dem Buch erzählte.
Zur Erklärung: ich habe eine Kneipe mit Nachtkonzession bis drei Uhr morgens.
Das Buch interessiert mich aber schon.
Hallo Ralf,
wie wär’s, ich schicke Ihnen hundert meiner Werbepostkarten und Sie legen die am Tresen aus. Das ergibt bestimmt interessante Diskussionen unter Ihren Gästen. Die bleiben dann länger und Sie machen mehr Umsatz.
Danke für Ihren Kommentar.
hat jemand schon einen gesehen? DIE SIND DOCH SO SELTEN WIE UFOS!
Aber Ufos werden doch auch hin und wieder gesichtet.
„Und was war Ihre Reaktion auf den Buchtitel?“
Was ist ein erwachsener Mann? 😉
Hallo Robby,
die genaue Definition steht im Buch. Es hat etwas damit zu tun, sich in einer längeren Liebesbeziehung gleichberechtigt zu fühlen – und zu verhalten.
Eine Definition, ja. Und eine Definition hat keinen Wahrheitswert. So lässt sich mit Sicherheit „streiten“ beziehungsweise diskutieren, was einen erwachsenen Mann weshalb auszeichnet – oder eben auch nicht. Und „Gleichberechtigung“, Balance und Harmonie sollte doch in jeder (zwischenmenschlichen) Beziehung vorhanden sein, oder?
Ich kann verstehen, was Sie meinen (ich bleibe aufgrund der „Herleitung“ über Xing mal beim blogger-unüblichen „Sie“), denke dennoch, dass es dafür eine Vielzahl an Betrachtungsweisen gibt. Aber gut, in ihrem Buch wird ja mindestens die Ihrige vorgestellt – und die könnte man als Ausgangspunkt zur Diskussion nutzen. Sollte es mir in die Hände fallen, lese ich mit Sicherheit mal kurz rein.
Im Gegenzug wäre aber wohl ebenso interessant, ob es denn auch „unerwachsene Frauen“ gibt (Gut, die gibt es mit Sicherheit.). Und wenn ja, ob das ein Problem für die Männerwelt darstellt. Jedenfalls ein interessantes Thema.
Da ich gesehen habe, dass sie in der TA bewandert sind und ich zumindest schon mal ein Buch (Eric Berne – „Spiele der Erwachsenen) dazu gelesen habe, lässt sich doch sagen, dass sich dieses „Rollenmuster“ in die Beziehung überträgt, oder? Sprich dass die Partnerschaft (übermäßig stark und oft) Eltern-Kind-Transaktionen triggert, wo eigentlich die Erwachsenen miteinander kommunizieren sollten? Hmm, ich sollte mich wohl noch mal eingehender damit auseinandersetzen 😀
Hallo Robby,
da niemand die Wahrheit erkennen kann, sind wir auf Definitionen und Vereinbarungen angewiesen. Was „in Wahrheit“ ein Erwachsener ist, weiß niemand, aber natürlich gibt es dazu viele Definitionen. Und bestimmt gibt es auch un-erwachsene Frauen.
Ihre Vermutung teile ich, dass in der Partnerbeziehung übermäßig oft Eltern-Kind-Transaktionen ausgelöst werden. Einmal wegen der häufigen körperlichen und auch intimen Nähe. Wer sonst sieht uns in Unterhosen oder beim Nasebohren? Zum anderen, weil man in einer Partnerschaft emotional – manchmal auch finanziell – vom anderen abhängig ist, so wie damals als Kind oder Jugendlicher. Und natürlich auch, weil in der Herkunftsfamilie unsere inneren Bilder (Landkarten) entstanden sind. Bilder, was und wie eine Familie ist, wer sich um wen kümmert, was Liebe ist, wie man eine Beziehung führt.
Diese Bilder sind den meisten Menschen unbewusst. Und was uns unbewusst ist, übertragen wir schnell auf den Partner und bestehen darauf, dass es nur so „richtig“ oder „wahr“ ist.
Danke für Ihren Kommentar.
Das mit den Ufos habe ich trotzdem gelesen :p (Mailbenachrichtigung)
Hach ja, Projektion.
Wobei ich mir heute im Verlauf des Tages die Frage stellt, ob „unerwachsene“ Männer wirklich ein Problem sind. Oder ob es nicht gerade Frauen gibt, die zu diesen passen. Ob jede Frau einen erwachsenen Mann will/braucht oder überhaupt mit ihm umgehen kann.
Ausgangspunkt dafür waren die Kommunikationstypen von Schulz von Thun, die mitunter ja auch „defizitär“ sind, wenn man es so nennen mag, aber sich teilweise prächtig ergänzen. Die einzige Frage, die sich daraus ergibt, lautet für mich: Wie ist die Verteilung von Angebot und Nachfrage? Gibt es genug erwachsene Männer auf dem Markt, die den Bedarf der Frauen decken können, oder greifen diese Damen ins Leere? (Und erfüllen die Frauen umgekehrt die Ansprüche der Männer, so dass eine Passung entsteht?) Falls nicht, wie kann (und warum sollte man?) dieses Missstand korrigieren.
Dass ungeachtet dessen ein gewisser Reifegrad wünschenswert ist, keine Frage. Aber das führt ja eher zu einem gesellschaftlichen „Problem“. Hmm, interessantes Thema, regt zum Nachdenken an 😀 Sie können mich übrigens gerne duzen.
[…] Der Buchtitel löst nach wie vor interessante Reaktionen aus. Die witzigsten habe ich hier […]