Jan 29 2009

Seitensprung, Dreiecksbeziehung, Eifersucht – aus der Praxis eines Paartherapeuten.

TitelVor einigen Monaten wurde ich zu obigem Thema interviewt. Da mich immer wieder Fragen zu diesem ‘heißen’ Thema erreichen, hier das komplette Interview.

Warum haben wir überhaupt Affären?

Dazu gibt es viele Standpunkte. Aber einen, den ich sehr wichtig finde, ist, dass wir biologische Wesen sind. Der Hauptzweck der Evolution ist nun mal, dass die menschliche Rasse sich fortsetzt und das spielt bei der Sexualität sehr stark mit rein. Früher ging es hauptsächlich um Fortpflanzung, sowas wie Liebe war in den vergangenen Jahrhunderten längst nicht so wichtig. Auch heute gibt es ja noch Völker, wo drei oder vier Partner zusammen leben. Das ist dort ein funktionierendes Modell, nur im Westen existiert die Idee der Monogamie. Aber die ist nun mal eindeutig gegen unser kulturelles Erbe.

Ein anderer Punkt ist der, dass Liebe und Sexualität nicht unbedingt was miteinander zu tun haben. Es ist schön, wenn es in einer Beziehung zusammen kommt, aber auch wenn man jemanden liebt, richtet sich das sexuelle Interesse nicht automatisch nur auf diesen einen.

Gibt es Menschen, die anfälliger sind für Affären als andere?

Ja, da gibt es sehr große Unterschiede. Das hat vor allem mit der Risikobereitschaft eines Menschen zu tun. Eine Affäre bringt Konflikte mit sich – äußerlich und/oder innerlich. Man muss bereit sein, die vor seinem Partner zumindest eine Weile zu verheimlichen. Es muss einem liegen zu lügen und man muss die Affäre mit seinem inneren Gewissen vereinbaren und sie von sich abspalten können. Aber genau das können viele nicht. Diese Menschen quälen sich dann und werden schon allein aus Angst seltener Affären haben.

Aber die Anfälligkeit hat natürlich auch mit inneren Werten und moralischen Standards zu tun. Wobei hier viele eine Doppelmoral haben: Wenn ich meinen Partner betrüge, macht das nichts. Aber wenn er das macht, ist sofort Schluss. Doch diese Art zu denken ist menschlich.

Wann sollte man eine Affäre beichten und wann sie besser für sich behalten?

Es kommt immer auf die gefühlsmäßige Beteiligung an. Wenn die Hauptbeziehung gut ist, und man zufällig jemanden auf einer Geschäftsreise an der Hotelbar kennenlernt und es eine sehr begrenzte oder sogar einmalige Geschichte bleibt, dann rate ich, sich es sehr zu überlegen, ob man das wirklich beichtet. Denn für meinen Partner wäre das gefühlsmäßig ein sehr viel größeres Ereignis.

Wenn ich aber eine Affäre hatte und merke, ich kann die Sache nicht vergessen, weil ich Schuldgefühle habe oder weil die Geliebte immer noch in meinen Träumen oder Sehnsüchten auftaucht, dann muss man das anders betrachten. Grundsätzlich ist das zwar immer eine individuelle Entscheidung, aber ich denke, in diesem Fall ist es besser darüber zu reden. Aber das ist keine Empfehlung, sondern eher die Erlaubnis, die Affäre zu beichten, wenn sie mich zu sehr beschäftigt.

Wie gehe ich als Betrügende mit Schuldgefühlen um, wenn ich beschlossen habe, meinem Partner nichts von meiner Affäre zu sagen?

Da sage ich salopp: Das ist eben der Preis. Das muss man sich vorher überlegen. Oder etwas verständnisvoller ausgedrückt: Da merkt jemand, dass er etwas getan hat, was mit seinem inneren Wertesystem nicht konform geht. Aber er verweigert sich einer Auflösung, die darin bestünde, dass er zu seinem Fremdgehen steht.

Gehen heute noch immer mehr Männer fremd als Frauen?

Frauen und Männer liegen mittlerweile fast gleich auf. So wie es immer mehr Frauen gibt, die rauchen und Lungenkrebs kriegen, gibt es auch immer mehr Frauen, die fremd gehen. Was ich aber nur im Zuge der Gleichberechtigung begrüße. Viel wichtiger als die Häufigkeit ist aber ohnehin die Qualität, denn Frauen und Männer haben unterschiedliche Arten von Affären. Während Männer meist nur nach Sexualität gucken, suchen Frauen oft auch einen Beziehungspartner.

Kann eine Affäre eine Beziehung beleben?
Titel

Es rüttelt eine Beziehung ganz schön auf. Wenn die Liebe noch groß genug ist, und das ist immer die wichtigste Voraussetzung, dann sind beide auch oft bereit sich hinzusetzen und in Ruhe darüber zu reden. Ohne Schuldvorwürfe, sondern mehr aus der Sicht, was ist passiert, wieso und was ist mein eigener Beitrag dazu? Wenn zum Beispiel Kinder und Hausbau zusammen kommen, passiert es häufig, dass Mann und Frau nur noch ein funktionierendes Team zur Kindererziehung und Schuldentilgung sind, aber die Paarbeziehung zwischen ihnen vertrocknet. Wenn sich dann einem eine Gelegenheit bietet, kann es in so einer Situation sehr schnell zu einem Seitensprung kommen. Wenn der Betrügende die Affäre aber schnell wieder beendet, weil er erkannt hat, dass er sich da nur was geholt hat, was er eigentlich lieber in der Beziehung hätte und wenn beide einsehen: „Mensch, das hat gar nichts mit dir als Partner zu tun, wir haben nur einfach unsere Beziehung schleifen lassen.“, dann kann so eine Affäre zwar ein deutlicher Schuss vor den Bug sein, aber das Paar hat gute Chancen daran zu wachsen. Und zugleich erhält die Betrogene, so es die Frau ist, die Erlaubnis, dass sie noch was anderes als Mutter und/oder Karrierefrau sein darf, nämlich Frau.

Und was genau soll ein Paar in so einer Situation tun?

Das Paar muss sich mindestens einen Abend in der Woche Zeit nehmen, wo es sich aus dem Alltag ausklinkt und was unternimmt. Und zwar wirklich Babysitter organisieren und raus dem Haus, nicht einfach nur vor dem Fernseher hocken. Das ist wichtig, um sich ein paar Stunden als Mann und Frau zu begegnen. Aber wenn man sich das nicht fest vornimmt, geht das oft den Bach runter.
Ein anderes gut funktionierendes Modell ist es, wenigstens einmal im Jahr eine Woche allein in den Urlaub zu fahren und die Kinder zu den Großeltern zu geben. Auch das ist sehr heilsam für die Beziehung.

Angenommen, die Affäre bleibt geheim, kann sie dann ein Kick für die Hauptbeziehung sein?

Wenn der Affärengänger anfängt, sich gesünder zu ernähren, mehr Sport zu treiben und neue Klamotten zu kaufen, kann das für eine Beziehung durchaus belebend sein, aber zugleich auch sehr riskant. Frauen speziell sind da sehr feinfühlig. Spätestens, wenn er im Bett neue Sachen ausprobieren will, wird es gefährlich.

Was mache ich, wenn mir mein Geliebter Dinge gibt, die ich bei meinem Partner nicht bekomme?

Dann ist es Zeit für das berühmt-berüchtigte Beziehungsgespräch. Egal in was für einer ambivalenten Situation man sich befindet, es hat meist was mit der sexuellen Attraktivität seines Partners zu tun und nicht damit, dass der andere so verletzlich ist oder nicht im Haushalt hilft. Man sollte sich bei dem Gespräch aber bewusst sein, dass jeder attraktive Außenstehende im Vorteil ist gegenüber dem, mit dem man schon seit acht Jahren Tisch und Bett teilt. Hilfreich ist es hier, auch mal seine Erwartungen zu überprüfen. Müsste es mit mit meinem langjährigen Partner wirklich so aufregend sein wie mit dem? Das halte ich für unrealistisch.
Bei vielen Paaren ist aber gar nicht die sexuelle Attraktivität der Grund, sondern die Sexualität findet einfach zu wenig statt. Sei es, weil beide zu viel Stress haben oder sich den Tag zu voll packen. Das hat dann aber mehr mit Problemen in der Beziehung zu tun.

Welche Chance hat ein Paar, bei dem die gegenseitigen Vorstellungen vom Sex zu sehr differieren, also einer es zum Beispiel öfter oder wilder mag als der andere, was er sich dann in einer Affäre sucht?

Dass es unterschiedliche Wünsche in einer Beziehung gibt, und natürlich auch beim Sex, ist normal. Wichtig ist, welche Vorstellung von Beziehung ich habe. Beziehung ist ja nicht einfach eine gegenseitige Bedürfnisbefriedigung in dem Sinne, dass der andere alle meine Wünsche erfüllt und zwar gleichzeitig. Es gibt einfach nicht den idealen Partner, jedenfalls nicht mehr nach der Phase der Verliebtheit. Ich habe heute einen schönen Satz gelesen: „Eine gute Beziehung zeichnet sich dadurch aus, dass ich zu meinem Partner hundertprozentig Ja sagen kann, obwohl er in seinen Eigenschaften vielleicht nur zu sechzig Prozent meiner Idealvorstellung entspricht.“ Das trifft den Nagel auf den Kopf. Eine Beziehung ist nicht wie ein Kaufhaus und wenn mir was nicht gefällt, gehe ich ins nächste. Eine Beziehung ist eine Entscheidung für einen Menschen. Mit all seinen Macken und Begrenzungen. Die ich ja genauso habe.

Aber eine gewisse Übereinstimmung sollte doch schon da sein, oder?

Natürlich sollte die Schnittmenge der jeweiligen Bedürfnisse und Befriedigungen möglichst groß sein. Aber manchmal geht es hierbei gar nicht primär um die Sexualität, sondern um die Angst vor zu viel Nähe. Jemand, der viele Affären hat, hat oft auch ein Problem sich zu binden. Aber wenn er das nicht weiß, fängt er immer wieder neue Beziehungen an und beendet sie mit der Begründung, dass es ihm zu langweilig war. Dabei wurde es ihm eigentlich nur zu eng.

In so einem Fall sorgt eine Affäre natürlich immer für Distanz. Dabei wollte er gar nicht fremdgehen. Er hatte nur Angst, verschlungen zu werden, nicht mehr er selber zu sein oder keinen Freiraum mehr zu haben. Diese Beziehungsphantasien treten häufig auf und haben nicht immer was mit dem konkreten Partner zu tun, sondern oft mit den Erfahrungen, die man in der Kindheit und Jugend gemacht hat. Hier kann eine Therapie helfen.

Was halten Sie von offenen Beziehungen, in denen Fremdgehen erlaubt ist?
Titel
Nach meiner Erfahrung funktionieren diese Beziehungen nicht, weil die Liebe sich letztlich schwer teilen lässt. Bei der Sexualität geht das noch. Aber schwierig wird es, wenn man sich in jemanden verliebt, der dann vielleicht mehr will, aber nicht Teil einer offenen Beziehung sein mag. Dann kann ich diese Affäre natürlich beenden und sagen, der klammert, das will ich nicht. Aber selbst wenn man nur mit Leuten zusammen ist, die alle offene Beziehungen wollen, fangen irgendwann Sachen an, wie: Wo verbringt man das Wochenende? Und dann kommen Fragen wie: Warum bei dem? Wir haben uns doch schon seit vier Wochen nicht gesehen. Warum Weihnachten immer dort? Es gibt also auf jeden Fall viel Gesprächsstoff, ist sehr aufregend und dramatisch. Und meistens langt es einem am Schluss.

Wie kann ich lernen, meinem Partner nach einem Seitensprung wieder zu vertrauen?

Zuerst mal ist es wichtig, ganz viel miteinander zu sprechen. Und dem ‘Betrügenden’ zu sagen, was er tun könnte, damit man ihm wieder vertrauen kann. Er muss etwas wiedergutmachen. Aber nicht mit Geschenken, sondern auf eine andere Art und Weise. Es hilft auch nicht zu sagen: „Komm jetzt, Schwamm drüber, das ist doch schon ein halbes oder zwei Jahre her!“ Wenn die Affäre immer wieder Thema wird, muss man gucken, wie man das tatsächlich begraben kann. Ich habe gute Erfahrungen damit gemacht, wenn der betrügende Partner etwas wiedergutmacht, was ihn schmerzt.

Haben Sie ein Beispiel dafür?

Ich hatte mal ein Paar in der Therapie, da hatte er ein sehr ausuferndes Hobby und war am Wochenende immer weg. Die Frau war damit nicht einverstanden. Sie hatte keine Angst, dass er sich in der Zeit mit anderen trifft, sie hat sich einfach nur gelangweilt. Diese Frau hat ihrem Mann gesagt: „Das hat mir so weh getan, ich will einen Ausgleich. Wenn du wirklich weiter mit mir zusammen sein willst, wäre es für mich ein Ausgleich, wenn du statt eines ganzen nur einen halben Tag auf dem Tennisplatz verbringst und wir in der restlichen Zeit was gemeinsam machen.“ Dabei geht es nicht um eine Strafe, sondern um die Möglichkeit, was gemeinsam zu tun.

Funktioniert es, Gleiches mit Gleichem zu vergelten, also selber fremdzugehen?

Wenn zwei Partner füreinander die ersten Sexualpartner waren, ist das vielleicht gar kein so schlechter Ausgleich. Denn dann sieht der Betrogene, dass die anderen auch nur mit Wasser kochen. Aber als ein simples Aufrechnen nach dem Motto: „Dann siehst du mal, wie ich gelitten habe!“ funktioniert meistens nicht. Außerdem kann man sowas ja auch schlecht verabreden. Man kann nicht sagen: „Also gut, jetzt mache ich das auch und dann sind wir quitt.“

Wie geht man mit Eifersucht auf die (Ex-) Geliebte des Partners um?

Zuerst mal muss man sehen, ob der Betrogene generell Schwierigkeiten hat zu vertrauen oder ob er sich viel vergleicht und bei den Vergleichen immer schlecht abschneidet. Denn dann haben die Gefühle mehr mit der Persönlichkeit des Eifersüchtigen zu tun.

Aber wenn die Affäre zum Beispiel unter Kollegen war und ich weiß, dass die Ex-Geliebte noch Ambitionen hat, dann kann es helfen, meinen Partner zu bitten, einen endgültigen Schlussstrich zu ziehen. Denn wenn immer noch SMS mit verführerischem oder zweideutigem Inhalt kommen, hält der andere ganz klar die Grenzen nicht ein.

Und dann kann ich ihn darauf festnageln?

Das würde ich auf jeden Fall tun. Denn Beziehung hat ganz viel mit Entscheidung zu tun. Wenn ich mich für jemanden entscheide, entscheide ich mich gegen drei Milliarden anderer Männer beziehungsweise Frauen als Intimpartner. Die Entscheidung für einen Partner ist auch mit einem Verlust verbunden. Das steckt ja auch bei den unseligen Dreiecksgeschichten dahinter, wo einer über mehrere Jahre eine Geliebte hat. Damit versucht er diesen Verlust zu umgehen, nur eben heimlich. Er hat eine treusorgende Ehefrau und Mutter seiner Kinder, und für das Aufregende hat er seine Geliebte. Da gehören aber drei dazu.

Aber die Betrogene weiß doch gar nichts von der Affäre ihres Mannes.

Ich denke, meistens weiß sie es. Aber sie macht eine ganz klare Rechnung auf, vor allem wenn Gütertrennung vereinbart ist. Sie weiß, sie müsste im Falle einer Scheidung wieder arbeiten gehen, also nimmt sie seine Affäre in Kauf. Umgekehrt hat auch die Geliebte ihre Rechnung. Sie will keine feste Beziehung, hat keine Lust jeden Tag einzukaufen und zu kochen, sie will einfach nur eine spannende Beziehung. Dann reicht ihr eine Affäre, manchmal über Jahre.

Viele Betrogene, in erster Linie Frauen, wollen am liebsten alles über „die Andere“ wissen. Auch wie sie im Bett war. Ist das hilfreich oder macht es alles noch schlimmer?

Davon halte ich überhaupt nichts. Das ist ein Übergriff in eine andere Beziehung, die einen nichts angeht. Man muss sich ja auch fragen: Was mache ich dann mit der Information? Versuche ich das zu kopieren, um den Partner zu halten, merkt er das erstens und trete ich zweitens in einen Vergleichswettbewerb ein, den ich wirklich unwürdig finde. Außerdem bringt das nichts. Selten sagt ja derjenige, der die Fragen stellt: „Ach, das ist aber echt gut, dass ich das mal erfahre. Das gibt mir ganz viel und baut mich so richtig auf.“ In der Regel ist man nur verletzt und gekränkt.

Wenn also frau das Bedürfnis verspürt, diese Fragen zu stellen, dann lieber runterschlucken und nichts sagen?

Ja. Mit sich alleine ausmachen oder mit einer Freundin. Oder wirklich die Beziehung beenden und akzeptieren, dass der Partner ein Eigenleben hat und einem nicht zu hundert Prozent gehört. Wenn er mit einem anderen aufregende Nächte hatte, ist es wichtig zu klären, ob das weitergeht oder welche Konsequenzen man ziehen will. Aber sich zu erkundigen, was genau passiert ist, hat mehr damit zu tun, dass man sich fragt, was hat die andere, was ich nicht habe. Und da sind Frauen ja groß drin. Sie vergleichen sich gern und sind unzufrieden mit dem, was sie haben. Selbst die schönsten Models finden ihre Ellenbogen oder irgendeine andere Stelle ihres Körpers absolut hässlich. Ich finde, man tut sich da nichts Gutes.

Wann sollten Paare Hilfe bei einem Paartherapeuten suchen?

Nicht zu spät. Aber die meisten Paare kommen zu spät.

(Mehr über meinen Ansatz, mit Paaren zu arbeiten, lesen Sie hier…)

Und wann ist zu spät?

Wenn der Vorrat an Liebe aufgebraucht ist und der Sack an Problemen größer ist als die Liebe. Dann kommen viele Vorwürfe und Verletzungen, aber um sich mit denen auseinanderzusetzen, egal ob innerhalb oder außerhalb einer Therapie, braucht es diese Liebe. Und die Überzeugung: „Ich will aber noch mit mit dir zusammen leben. Wir haben zwar eine Haufen Scheiß angerichtet, aber das räumen wir jetzt gemeinsam auf.“

Oft kommen Paare zu mir, von denen einer sich trennen will und der andere nicht. Da finden dann nur zwei, drei Sitzungen statt, bis endgültig klar ist, der eine will nicht. In dem Fall war es also zu spät.

Woran merkt man denn, dass man Hilfe braucht?

Sobald es anfängt zu knirschen. Wenn ich erst mit einem Kolbenfresser in die Werkstatt komme, ist es ja auch zu spät. Ich muss kommen, wenn ich merke, das Auto tuckert so komisch und da blinkt immer ein Licht. Es muss ja auch nicht immer gleich eine ganze Therapie draus werden. Manchmal reicht auch schon eine professionelle Einschätzung oder ein paar Tipps. Das kann auch ein gutes Buch leisten, aber der Vorteil eines guten Therapeuten ist, dass er individuell auf die Probleme des Paares eingeht.

Gibt es Paare, bei denen der Vorrat an Liebe tatsächlich aufgebraucht ist, so dass die Beziehung zwangsläufig vorbei ist?

Nein, die Liebe ist in dem Fall einfach nur verschüttet. Ich vergleiche sie gern mit einem Garten. Wenn ich in dem nichts tue, wächst da trotzdem was und er ist grün. Wenn ich aber Rosen haben will, muss ich die erstmal pflanzen. Aber auch wenn ich sie nur pflanze und dann wieder drei Jahre nichts tue, wird man von den Rosen relativ wenig sehen. So ist es bei jedem anderen Hobby auch, egal ob Autos, Tennis oder Segelfliegen, das sind alles komplizierte Systeme, die Aufmerksamkeit, Zeit und Pflege brauchen. Das leuchtet allen Leuten sein. Nur bei der Beziehung denken die meisten, dass sie von selbst funktioniert.

Und wie kann man die Rosen, sprich die Liebe, wieder zum Vorschein bringen?

Dafür ‘verordne’ ich zum Beispiel Zwiegespräche. Dafür trifft sich das Paar einmal in der Woche und spricht eine ganze Stunde in einer bestimmten Form miteinander, ohne sich zu unterbrechen. Paare, die diese Anregung aufgreifen, haben eine ganz gute Prognose. Aber die Paare, die nach vier Wochen zu mir kommen und sagen: „Wir hatten gar keine Zeit, wir haben keinen Termin gefunden.“, die hoffen auf ein Wunder und sind nicht bereit, irgendwas zu tun. Das ist in Ordnung, aber für ihre Beziehung ist es nicht gut.

Männer reden ja oft nicht gern.

Vielleicht weil hier die Geschlechter unterschiedlich denken. Frauen sind der Meinung: So lange wir über unsere Beziehung reden können, ist es ganz gut. Auch wenn es schwierig ist und Probleme wie Affären auftreten, so lange wir im Gespräch bleiben, ist es gut. Unglückseligerweise denken Männer aber ganz anders. Männer denken: Entweder es funktioniert oder es funktioniert nicht. Wenn wir erst groß über die Beziehung reden müssen, stimmt da was nicht.

Aber soll man denn nun über die Beziehung reden?

Ich bin bestimmt kein Fan von andauernden Beziehungsgesprächen, aber ich bin trotzdem der Meinung, dass es wichtig ist, zu reden. Es gibt eine schöne Regel von dem amerikanischen Paarforscher John Gottmann, die besagt, dass auf jede unangenehme Erfahrung in der Beziehung fünf positive kommen müssen. Nicht 1:1, das ist dann keine gute Beziehung. Aber eine positive Erfahrung kann ja auch mal nur ein Anlächeln sein.

Doch wenn man sich den Beziehungsalltag bei Paaren anguckt, dann ist das Verhältnis 5:1 eher andersrum. Scharfe Worte, Beleidigungen, nicht antworten, irgendwas machen, was den anderen ärgert und dann alle vier Wochen mal einen Blumenstrauß. Aber das klappt in den seltensten Fällen.

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Mehr zum Thema „Beziehungen“ finden Sie auch auf meiner Website: www.paartherapie4you.de

Titel

PS: Über Fremdgehen und Dreiecksbeziehungen und welche Männer besonders davon betroffen sind, können Sie auch mehr in meinem neuen Buch lesen.

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13 Kommentare bisher

13 Kommentare to “Seitensprung, Dreiecksbeziehung, Eifersucht – aus der Praxis eines Paartherapeuten.”

  1. Annion 17 Mai 2008 at 08:55

    Hallo,
    ich brauche dringend Rat! Mein Mann hat mir vor zwei Tagen gestanden, dass er sich in eine Kollegin verliebt hat. Beide sind seit 4 Monaten zusammen auf einem Lehrgang, fahren nur am Wochenende nach Hause. Da hatten sie also beste Gelegenheit. Seit 5 Wochen schlafen sie miteinander und mein Mann weiß nicht was er machen soll. Sie ist bereits ausgezogen, er kann sich nicht entscheiden.

    Wir haben zwei kleine Kinder und ich liebe meinen Mann aus ganzem Herzen. Nach den Schwangerschaften habe ich 20 kg zugenommen, seit einem Jahr vermeide ich Sex, weil ich mich unwohl und unattraktiv fühle. Mein Mann hat das nun als Ablehnung von ihm empfunden und sich bei seiner Geliebten gesucht, was er bei mir nicht bekam. Nach diesen Wochen ist die Beziehung der beiden so intensiv geworden, dass er in Betracht zieht, sich von mir zu trennen und auszuziehen. Er hat sein Herz neu verloren, sagt er und ich würde ihn sowieso nicht mehr lieben.

    In den zwei Tagen ist es mir gelungen, ihn davon zu überzeugen, dass ich ihn wirklich noch über alles liebe und er zweifelt und weint und weiß nicht mehr was er machen soll. Sein Lehrgang dauert noch 4 Wochen, dann wird er diese Frau nicht wieder sehen. Kann er sie vergessen? Eine Woche vor seinem Geständnis hat er seit Monaten das erste Mal wieder mit mir geschlafen – war das ein Test seinerseits?

    Ich bin mir sicher, dass er noch Gefühle für mich hat, sonst wäre er längst weg. Wir sind seit 20 Jahren zusammen, seit 9 Jahren verheiratet. Da hat man eben nicht mehr diese Schmetterlinge im Bauch, aber es ist eine intensivere Form der Liebe und der Zusammengehörigkeit. Er liebt seine Kinder, fühlt sich hier zuhause – aber sein Herz hängt so sehr an dieser Frau. Wie kann ich ihn zurückerobern? Morgen kommt er vom Lehrgang zurück, wir haben die Kinder bei meiner Mutter untergebracht um in Ruhe reden zu können. Was soll ich ihm nur sagen???

  2. Melanieon 02 Aug 2008 at 15:56

    Hallo,
    vielen Dank für Ihren Artikel!
    Mein Mann und ich sind seit 2,5 Monaten frisch verheiratet, Anfang Oktober erwarten wir unser erstes Kind und sind noch mitten im Renovieren in unserem älteren Haus. Unser Baby war eigentlich für nächstes Jahr geplant, damit wir innen im Haus fertig wären.
    Anfangs war es für mich ein kleiner Schock, dass ich schwanger bin, für meinen Partner war es allerdings eine Freude.
    Bei uns war dann zuerst mal Ruhe im Schlafzimmer eingekehrt, ich wollte einfach nicht mehr mit ihm schlafen, dann der ganze Stress mit dem Renovieren, dazu kamen oft Streitereien.
    Dann wurden es immer mehr Hobbies bei meinem Partner, seit Anfang unserer Beziehung ist es das regelmäßige Dartspielen im Verein gewesen, dann kam das Fußballspielen hinzu und zu guter letzt noch regelmäßiges Karten mit Freunden.
    Ich dachte mir immer,er braucht ja einen Ausgleich, habe nur selten etwas dagegen gesagt, nur als es dann immer mehr Hobbies wurden, sagte ich es ihm, dass es langsam zu viel würde. Dazu muss ich sagen, das wir nur sehr selten etwas zusammen unternehmen, was ich sehr schade finde.
    In den letzten Wochen wurde ich das Gefühl nicht los, dass etwas nicht stimmt (obwohl er mir eigentlich keinen Grund dafür gegeben hat) und sah in seinem Handy nach. Darauf waren einige sehr intime Bilder von seiner Dartkollegin drin. Als ich ihn darauf ansprach, entschuldigte er sich tausendmal, war selbst total fertig und erklärte mir, dass sie ihn gefragt hätte, ob er mit Ihr eine Affäre anfangen möchte, worauf er mit nein, er wäre glücklich verheiratet, geantwortet hätte. Auf meine Frage weshalb sie Ihm so Bilder schicken würde und wieso er sie ins Album gespeichert hätte, bekam ich irgendwann die Antwort, sie hätte gefragt, ob sie Ihm Bilder von sich schicken sollte und er daraufhin mit ja geantwortet hätte.Es täte Ihm schrecklich leid, er liebt unser Baby und mich, weiß selbst nicht, warum er darauf eingegangen wäre und will mich nicht verlieren.

    Ich fragte, was passiert wäre, wenn ich die Bilder nicht gesehen hätte, ob es dann zu einer Affäre gekommen wäre, was er nur verneinte. Diese Frau ist auch gar nicht sein Typ.
    Jetzt weiß ich einfach nicht, ob ich ihm glauben kann, bin total verletzt und außerdem hätte ich gerne mal Abstand von Ihm!
    Danke für Ihre Antwort!

  3. Edmundoon 03 Feb 2009 at 15:53

    hallo,

    ich knabbere seit einiger Zeit an meinem schlechten Gewissen.
    Ich habe meine heutige Freundin, vor ca. 6 Monaten mit meiner Ex betrogen.
    Ich habe es ihr gesagt,doch sagte ich ihr, dass es am Anfang unserer Beziehung war.
    Dies war gelogen, Feige und dumm zu gleich.

    Nachdem ich es ihr erzählt habe, hatte ich wieder ein- zweimal Sex mit der Ex.
    Das weiss meine Freundin wiederum nicht.
    Sie denkt es liegt schon mehr als ein Jahr zurück,in Wirklichkeit 4-5 Monate.
    Was tun?
    Meine Ex bedeutet mir nichts mehr.
    Heute hasse ich nicht mehr meine Ex,sie ist mir egal und gleichgültig geworden.
    Meine heutige Freundin ist die Liebe meines Lebens,all das was ich wollte.

    Ich denke nicht unbedingt, daß es rauskommen würde.Somal meine Ex nicht weiss, daß ich es meiner schon mal Gebeichtet habe.

    Ich habe viel in Forums gelesen, um mal so die allgemeine Meinung übers „Beichten“ zu erfahren.

    Bin unschlüssig:

    Auf einer Seite,belastet es mich schon sehr,dass ich sozusagen, Rückfällig meiner Ex gegenüber war.Habe das Leiden meiner Freundin und ihre Verleztheit gesehen.
    Wir haben es eigentlich geschafft, denn sie hat mir durch ihr Verzeihen gezeigt, was lieben heisst.

    Doch nun stelle ich mir die Frage: Ob ich „moralischer Mensch“ so ein Glück mit meiner heutigen Freundin verdient habe, weil ich sie eben noch einmal hintergangen habe. Gegenüber Gott, dem Guten bzw. der wahren Liebe.

    Auf der anderen Seite sehe ich auch ein, dass es unfair wäre, seinen Ballast einfach bei dem Partner abzuladen, nur um sich besser zu fühlen.

    Doch manchmal ist das schlechte Gewissen schon sehr groß, vor allem die Angst, dass es doch rauskommen würde. Wobei ich jetzt denke, wenn noch einige Monate vergehenn, es meiner Ex nicht annähernd einfallen würde sich für die Geschichte noch zu interessieren.

    Ich habe meine Ex schon mehr als abgeschrieben. ich weiß, daß es eine sozusagen „sexuelle Gewohnheit“ gegenüber ihr war, dass ich so rückfällig geworden bin.
    Habe sie abgeschlossen. Auch weil sie mich schon mehr als ein paar Jahre meines kostbaren Lebens gekostet hat.

    So ein Fehler ist eigentlich nicht zu verantworten,vor allem nicht zwei bis dreimal. Gut ich habe ihn gemacht, doch wäre ich kein moralischer Mensch, würde ich mir kein schlechtes Gewissen machen.

    Also was ist Ihre bzw. deine Meinung?
    Kann ein moralischer Mensch, der an das Gute im Menschen glaubt, mit so einer Last umgehen? Bzw. hat er es verdient, sein Glück in eben dieser neuen Beziehung zu finden?

    Meine Meinung ist, daß sie es nicht verkraften könnte, bzw. die Beziehung total den Bach runtergehen würde.Würde es nicht ertragen wollen, Sie wirklich zu verlieren. Wobei ich sie erst nach meinen Seitensprüngen angefangen habe, sie lieben zu lernen.

    Ich weiß, dies ist ein Fall der etwas kompliziert liegt, doch ich erhoffe mir hilfreiche Antworten von euch.

  4. Manfredon 03 Feb 2009 at 20:35

    Hallo Edmundo,

    „Zwei bis dreimal den Fehler gemacht.“

    Ich glaube, dafür gibt es einen Grund, und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. Nach meiner persönlichen Erfahrung sollte man diesen herausfinden, sonst wird es nicht bei diesen zwei-drei Mal bleiben. Es fällt auch auf, dass du die aktuelle Freundin auf ein sehr hohes Podest hebst, und mit ihr die Beziehung. Beides wirkt fast überirdisch im Anspruch. Will deine Freundin wirklich auf dieses hohe, fast heilige Podest ? Oder möchte sie nicht viel lieber einmal sein wie deine Ex… ?

    m. E. Also: Wenn du etwas für die aktuelle Beziehung tun möchtest und für deine Freundin, finde vor allem den wahren Grund des „Fehlers“

    Viel Glück.

  5. Lenaon 02 Apr 2009 at 16:22

    Das sind ja nun alles konkrete Fälle, ich habe da aber ein ganz anderes Problem. Mein Mann ist seit Monaten geschäftlich im Ausland, was für mich kein Problem ist. Bei ihm ist es aber so, dass er gerne mit einer Frau Sex hätte. Ich kenne ihn und habe es im erlaubt. Ich weiß, dass es nichts mit Liebe zu tun hat, und wenn ich nicht zu ihm kann, dann soll er sich anders ausleben. Jetzt hat er es versucht, aber das schlechte Gewissen hält ihn zurück. Nun möchte er, dass ich mir ebenfalls jemanden suche, dann fühlt er sich besser. Ich weiß nun nich twirklich, was ich machen soll. Ist es normal, dass er sowas fordert?

  6. Roland Kopp-Wichmannon 02 Apr 2009 at 20:54

    Hallo Lena,
    so kann man auch eine Beziehung mutwillig ruinieren. Sie können Ihrem Mann nicht „erlauben“, mit einer Frau zu schlafen. Entweder er betrügt sie oder eben nicht aber in jedem Fall trägt er die Verantwortung dafür. Wenn Sie es ihm „erlauben“, kommen Sie schnell in eine Mutterrolle, die ihrem Jungen etwas erlaubt.

    Dass so etwas nicht funktioniert, merken Sie ja an der Reaktion Ihres Mannes. Er hat trotzdem Schuldgefühle, weil man Sex mit einem anderen nicht „erlauben“ kann. Die Hoffnung besteht jetzt darin, dass er Ihnen dasselbe „erlaubt“. Auch das wird nicht gutgehen. Liebe, Sexualität, Nähe und Verbundenheit sind Gefühle, die man nicht an- und abstellen kann.

    Zum Erwachsensein gehört, dass man Zeiten der Trennung und die damit verbundenen Einschränkungen aushält und nicht solche schrägen Arrangements versucht.

    Danke für Ihren Kommentar.

  7. Beate Kasparon 27 Jan 2010 at 15:24

    Ein interessanter und umfassender Artikel, vielen Dank dafür.

    Meinen persönliche Meinung dazu ist, dass wir uns in Partnerschaften leichter tun, wen wir zum einen nicht so sehr darauf bestehen, dass unsere Erwartungen vom Partner/der Partnerin erfüllt werden und zum anderen unabhängig bleiben.

    Das heißt nicht, dass ich mich nicht auf den Partner einlasse, sondern ganz im Gegenteil, dass ich mich ohne Angst auf den Partner einlassen kann, weil ich für mich die Gewissheit habe, dass ich ebenso Alleine leben kann.

    Das heißt ebenso wenig, dass eine Trennung nicht traurig ist, sondern dass ich
    die Möglichkeit den geliebten Menschen zu verlieren nicht leugne, sie vielmehr als eine der vielen Dinge im Leben sehe, die geschehen können – und dass ich das Vertrauen in mich selbst und in das Leben entwickle, dass ich auch mit einer unerwünschten Situation umgehen kann bzw. lernen kann damit umzugehen, und „sich die passenden Ressourcen finden“, wenn es nötig sein sollte.

    Für das Thema „Seitensprung“ bedeutet das nach meiner Erfahrung:

    Der Schmerz des/der „Betrogenen“ liegt hauptsächlich in der Ablehnung der Situation. „Es darf nicht sein“ „Ich will, dass es anders ist“.

    In dem Moment, in dem ich bereit bin die Situation (wirklich, d.h. auch emotional) zu akzeptieren so wie sie ist werde ich frei davon und habe dann die Möglichkeit zu wählen, was mir entspricht.

    Ich trenne mich – nicht zu verwechseln mit „Weglaufen“

    Ich bleibe – und das Thema ist „vergeben und vergessen“ – d.h. es kommt nicht wieder beim nächsten Streit in die „Waagschale“

    Ich lasse die Situation offen – „OK….jetzt habe ich einmal Fremdgehen frei“ – nicht als Rache, oder als Ausgleich – Es steckt in diesem Umgang damit vielmehr die Aussage: „Es gefällt mir nicht, dass Du fremdgegangen bist, es ist nicht die Art, wie ich eine Beziehung führen möchte – auf der anderen Seite gestehe ich Dir zu „Fehler“ zu machen – aber genauso gestehe ich das mir selbst zu.“

    Es ist möglicherweise hilfreich, einen Coach oder eine passende Gruppe zu finden um sich mit dem Thema auseinander zu setzen.

    Der Vorteil dieses – vermeintlich – längeren und mehr auf sich selbst bezogenen Weges ist, dass er, wenn das Thema einmal durchdrungen ist, nicht erneut beschritten werden muss. Meist taucht das Thema gar nicht mehr auf.

  8. Lauraon 18 Okt 2010 at 22:56

    Laut diesem Artikel erleben Seele und Körper eines betrogenen Menschen ähnliche Symptome, wie eine Person mit Posttraumatischer Störung (z.B. nach einer Vergewaltigung oder einem Kriegserlebnis):
    http://www.derberater.de/lust-liebe/beziehung/beziehung-ehe/monogam-werden-so-bleiben-sie-ihrer-liebsten-treu.htm

    Aus diesem Grund bin ich der Meinung, dass man sich eher von jemandem trennen sollte, oder das Gespräch suchen muss, als eine Affäre einzugehen. Man ist es seinem Partner einfach schuldig.

  9. Schwanz pillenon 23 Nov 2010 at 12:05

    Hallo an alle
    Toller Blog, aber leider sehe ich nur die hälfte.Ist Euch das bekannt?
    Liegt das an meinem Safari?

    Gruß aus

  10. Tada Lafilon 29 Mrz 2011 at 14:08

    Ich denke gesunde Eifersucht ist in Ordnung. Wird die Eifersucht jedoch krankhaft sollte man sich zu einer Paartherapie begeben oder sich von dem eifersüchtigen Partner trennen.

  11. adminon 29 Mrz 2011 at 14:16

    Bin ganz Ihrer Meinung. Nur, wie definiert man „gesunde Eifersucht“?
    Nach meiner Erfahrung sind auch etliche „krankhaft“ Eifersüchtige davon überzeugt, dass ihr Misstrauen völlig berechtigt ist.

    Danke für Ihren Kommentar.

  12. Jürgenon 07 Jan 2012 at 19:32

    Hallo Roland!
    1.) ich denke, ganz so einfach ist es nicht. Es gibt Dinge in diesem Universum, die lassen sich nicht auflösen und für die gibt es auch kein Rezept. „Beziehungen“ und ihre Konflikte gehören dazu.
    Unsere gegenwärtige Form der monogamen Beziehungen sehen auf den ersten Blick ganz praktisch aus. Auf den zweiten Blick öffnen sich aber viele Abgründe, die nur mit inneren Spannungen oder sonstwie „provisorisch“ zu überbrücken sind.
    Dass Männer eine Libido benötigen, um potent sein zu können, liegt auf der Hand. Wenn ein Mann lange genug seine Lust unterdrücken muss, wohin wird sich dann seine Libido entwickeln? In Richtung „Keller“. Wenn die eigene Partnerin zu phantasielos ist, die Libido ihres Mannes auf Trab zu halten oder selbst keine mehr hat, was dann?
    Normalerweise haben Menschen Kontakte untereinander, Männer sehen Frauen im Alltag und umgekehrt. Davon gehen sexuelle Reize aus. Menschen, die in Beziehungen leben (vor allem wohl Männer), werden diese Reize meist ignorieren, mit ihnen spielen oder ihre Phantasie damit füttern. Wenn das alles nicht gegeben ist, weil man es aus moralischen Gründen unterdrückt, geht die eigene Sexualität baden. Der Mann kann impotent werden, krank (Prostata!! oder Herzprobleme) oder so unzufrieden, dass er es irgendwie kompensieren muss. Das kann Alkoholmissbrauch sein, Arbeitssucht oder übertriebener Hobbyismus. Oder er läßt sich eben tatsächlich auf eine andere Beziehung ein und spielt mit dem Feuer.

    2.) Außer acht lassen darf man nicht, dass Menschen viel feinfühliger sind als den meisten bekannt ist, weil es offiziell in unserer Kultur geleugnet wird: telepathisch weiß jeder Partner, dass ein anderer im Spiel ist, und er wird darauf reagieren, entweder mit einer Krankheit in verschiedenen Intesitäten oder aggressiv oder sich zurückziehend. Das kann niemand abstellen, und es ist nicht zu lösen.

    3.) Menschen stehen in unsichtbaren Beziehungen zueinander: dadurch erklären sich „Liebe auf den ersten Blick“ oder grenzenlose Abneigung sowie irrationale Kommunikation etc.
    Es kann sein, dass irgendwann im Leben eines Menschens ein anderer Mensch auftaucht, der emotional eine enorme Bedeutung hat: man würde sagen, man hätte sich verliebt o.ä.
    Ebenso kann ein Mensch auftauchen, zu dem man eine Beziehung hat wie zur eigenen Mutter oder zum eigenen Vater, ein zusätzliches Elternteil sozusagen, oder eine mit starkem geschwisterlichem Klang. Oft führt das dazu, dass man ausgenutzt wird.
    Die klassische, gesellschaftlich anerkannte Meinung kann dies nicht erklären, in manch anderen Kulturen ist dies völlig normal: in indischen Ländern weiß man, dass es Beziehungen über Inkarnationen hinweg gibt. Das kann sehr schwierig werden. Viele würden so etwas in ihrer Umgebung oder bei sich selbst entdecken, wenn sie genauer hinschauen würden, anstatt sich in Krankheit zu flüchten. Ich habe große Erfahrungen auf dem Gebiet. Diese Beziehungen lösen zu können ist eine Kunst für sich, und selbst ich habe noch nicht alle wichtigen gelöst, meine bislang schwierigste steht mir wohl noch bevor, obgleich ich schon über 16 Jahre daran arbeite.
    Ich wünsche allen hier eine glückliche Beziehung!!

  13. Ireneon 13 Sep 2013 at 12:04

    Das Seitensprung-Interesse aus rein sexuellen Gründen hat bestimmt bei jungen Menschen einen Schwerpunkt. Aber bei der Ü30-Generation sind es sicher auch andere Gründe wie z. B. Selbstbestätigung. Also schlicht und einfach das Gefühl „Da interessiert sich jemand für mich“ . Andererseits wächst gerade bei der jüngeren Generation wieder der Wunsch nach Treue und Beständigkeit, auch das Heiraten wird bei den unter 30jährigen wieder modern.

    Ob im Urlaub, aus Rache, als Ausrutscher oder aufgrund sexueller Unzufriedenheit. Ein Seitensprung kann jedem passieren. Hauptgrund wird immer eine Beziehung sein, die nicht mehr intakt ist. Fehlende Kommunikation oder Wertschätzung des Partners sind u.a. Begriffe, die in einer Beziehung einen sehr wichtigen Stellenwert haben. Sofern es hier kränkelt, besteht sehr schnell die Gefahr eines Seitensprungs.

    Falls es dazu kommt und es sich um ein einmaliges Erlebnis handelt, ist ein Beichten nicht unbedingt angebracht. Jedenfalls nicht, wenn man die Beziehung weiter führen will. Denn die Wahrscheinlichkeit, dass sich der Partner nach der Beichte trennen möchte, ist sehr hoch. Es ist nun mal verständlicherweise nicht leicht für den anderen danach wieder Vertrauen zu fassen und wird die Partnerschaft entsprechend belasten.

    Liebe Grüße
    Irene

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