Apr 13 2008

Meine siebzehn besten Tipps gegen Schreibblockaden.

schriftsteller_small_fotolia_5270086_xs.jpgMittlerweile schreibe ich ziemlich regelmäßig. Vor zweieinhalb Jahren begann ich mein erstes Blog. Jetzt ist dieses Buch-Blog dazu gekommen. Bald werde ich mit dem ersten Buch beginnen. Man könnte annehmen, dass ich keine Mühe habe, mich schriftlich zu äußern. Doch das stimmt nicht.

Noch im Studium hatte ich Probleme, ein Referat oder eine Semesterarbeit zu schreiben. Ich saß lange vor dem leeren Blatt (damals 1978 gab es ja noch keinen Computer), schob das Schreiben immer wieder hinaus und schaffte es dann erst unter dem Druck des drohenden Abschlusstermins, die Sache hinter mich zu bringen.

Ganz schlimm wurde es bei der Diplomarbeit. Thema: Die NLP-Technik des Reframings zur Behandlung von Sprechängsten bei Studenten (übrigens die erste Diplomarbeit über NLP damals!) Ich wusste, dass die Technik, es auf den letzten Drücker zu machen bei einer Diplomarbeit nicht gehen würde. Ich musste mir etwas einfallen lassen.

In dieser Zeit entwickelte ich intuitiv mehrere Strategien, um meine Blockaden zu überwinden. Umso überraschter war ich, als ich in der neuesten Ausgabe der PSYCHOLOGIE HEUTE einen Artikel von Professor Hans Krings über das Thema las, der viele meiner damals entwickelten Strategien widergab. Da viele Menschen zwar gerne sprechen aber sich gern davor drücken, wenn es darum geht, etwas Schriftliches darzulegen, hier eine Übersicht meiner siebzehn besten Tipps:

Den Schreibprozess kann man in fünf Phasen unterteilen:

1. VORBEREITEN

Damit sollte man möglichst früh beginnen. Denn bevor man zum Schreiben kommt, muss man ja recherchieren, viel lesen, dann geht es ans Strukturieren und Gliedern des Themas. Dann erst beginnt das Schreiben und zum Schluss kommt das Optimieren.

  • Trennen Sie diese unterschiedlichen Phasen.
    Also nicht schreiben, dann gleich verbessern wollen, dann merken, dass man nicht genügend recherchiert hat usw.
    Das Trennen der Phasen hilft Ihnen auch, eine ungefähre Zeitplanung für die einzelnen Arbeitsschritte zu planen.
    Außerdem wichtig:
  • Wo können Sie am besten schreiben?
    Suchen Sie sich einen guten Arbeitsplatz, der Ihre Bemühungen unterstützt und nicht sabotiert.
    Die Harry-Potter-Autorin konnte ihren ersten Welterfolg im Café schreiben. Doch das ist nicht für jeden die richtige Umgebung. Wenn Sie zu Hause schreiben wollen, müssen Sie sich gut gegen mögliche Ablenkungen (Zeitung, Wohnung aufräumen, Internetsurfen etc.) abgrenzen können.
    Können Sie das nicht gut, suchen Sie sich einen Ort, wo die Ablenkungen minimal sind. Ich habe damals als Student nur in der Bibliothek gelernt und geschrieben. Wenn ich dann abends nach Hause ging, wusste ich „Jetzt ist Feierabend!“
  • Wann können Sie am besten schreiben?
    Es geht hier um die für Ihr Schreiben günstigste Tages- oder Nachtzeit. Ich bin zum Beispiel Frühaufsteher und kann gut morgens um sechs schreiben. Abends dagegen verlässt mich die Konzentration.
    Wichtig ist auch, regelmäßig zu schreiben. Am besten jeden Tag eine bestimmte Zeit lang. So machen es auch erfolgreiche Schriftsteller. Lieschen Müller meint ja, dass der Dichter im Garten sitzt, Kaffee trinkt und wartet, bis ihn die Muße küsst. Doch Menschen, die berufsmäßig schreiben, haben fast immer feste Schreibzeiten. Zum Beispiel von 9 bis 12 und nochmal von 16 – 19 Uhr.

2. PLANENfrau_denkt_brille_small_photocaserdae4ah2p5bz.jpg

  • Klären Sie Ihren Schreibzweck.
    Wichtig ist die Zielgruppe und Ihre Absicht zu klären, warum Sie etwas schreiben. Also müssen Sie sich mit der Frage beschäftigen:
    Für welchen Auftraggeber –
    wollen Sie welche Art von Text –
    für welche Leser –
    für welches Medium –
    mit welchem kommunikativen Ziel (Informieren, Überzeugen, Unterhalten)
    schreiben?
  • Füllen Sie Ihre Speicher.
    Damit ist die wichtige Phase des Sammeln von Ideen und Material gemeint. Dann werden Sie sicher auch viel lesen. Das ist auch deshalb wichtig, weil man da Ideen bekommt. Nicht nur über neue Themen, sondern auch über Fachausdrücke, Schreibstile u.a.
    Bevor ich mein erstes Blog anfing, surfte ich ein halbes Jahr nur auf anderen Blogs herum, um mich kundig zu machen.
  • Nutzen Sie die WORD-Gliederungshilfe.
    Dieser Tipp von Professor Krings war neu für mich, werde ich aber ausprobieren.
    Da man für ein Manuskript ohnehin die Gliederungsfunktion braucht (z.B. um das Inhaltsverzeichnis einfach zu erstellen), kann man auch zuerst damit anfangen und jeden Gliederungspunkt auf mehreren Hierarchieebenen hin und herschieben.
  • Halten Sie immer ein Notizbuch griffbereit.
    Wenn man mal in einem Thema drin ist, arbeitet das Unbewusste dauernd daran. Nicht nur dann, wenn man gerade am Schreibtisch sitzt. Das hat zur Folge, dass man zu den unmöglichsten Zeiten und an verschiedenen Orten plötzlich eine Idee hat – aber gerade der PC nicht da ist. Mir kommen zum Beispiel immer gute Ideen beim Rasieren.
    Die Lösung: ein kleines Schreibheft (ich benutze ein Moleskine), das ich im Jackett oder auf dem Nachttisch habe. Im Auto benutze ich ein kleines Diktiergerät.

3. SCHREIBEN

  • Nur schreiben – nicht korrigieren.
    In vielen Ratgebern zum „Kreativen Schreiben“ wird die Methode des „keep writing“ empfohlen: also möglichst drauflos schreiben ohne innezuhalten oder groß nachzudenken oder gar zur verbessern. Also: Quantität vor Qualität.
    Diesen Tipp befolge ich immer, denn es setzt den „inneren Kritiker“ für die Schreibphase außer Kraft. Ich verbessere auch keine Rechtschreibfehler in dieser Phase. Einfach nur, um den kreativen Output nicht zu stören.
  • Schreiben Sie, wie Sie sprechen.
    Manchmal tendiere ich dazu, mich zu kompliziert auszudrücken. Wenn ich das dann lese, versuche ich es erneut – und es wird noch schlimmer. Dann höre ich auf zu schreiben und stelle mir vor, es einem Freund zu erzählen, was ich gerade ausdrücken will. Erfahrungsgemäß klappt das fast immer, denn beim Sprechen ist auch der „innere Kritiker“ mit seinen für diese Phase überhöhten literarischen Ansprüchen erst mal ruhig gestellt. (Die Hochphase des Kritikers ist die Optimierungsphase.)
  • Nicht an Problemen hängen bleiben.
    „Du musst nicht den ganzen Stall ausmisten, um das Pferd zu reiten“ war ein Spruch aus einer Ausbildungsgruppe vor zwanzig Jahren, der mich seitdem begleitet. Es ist das Gegenmittel für leicht zwanghafte Naturen, die sich bei einer auftretenden Schwierigkeit allzu lange in die Sache verbeißen und so im Schreibprozess stecken bleiben.
    Besser ist es, sich nicht von den Problemen unterbrechen zu lassen, sondern einen Vermerk anzubringen (neu formulieren, Quellenangabe suchen etc.) – und das Pferd zu reiten, will heißen: weiterschreiben!

4. VISUALISIERENmann-traumt_small_fotolia_762225_xs.jpg

  • Stellen Sie sich das erreichte Produkt vor.
    Dieser Schritt fehlt beim Professor. Ich halte ihn aber aus Erfahrung für wichtig – und für sehr motivierend!
    So stelle ich mir seit einiger Zeit das fertige Buch vor. Komplett mit Cover, manchmal auch einen Stapel mit meinem Buch in meiner Lieblingsbuchhandlung oder in einem Schaufenster.
    Stellen Sie sich Ihr Referat vor, wie Sie es stolz vor Ihren Zuhören gehalten haben und genießen Sie den Applaus. Sehen Sie Ihre Dissertation vor sich, wie Sie sie Ihrem Doktorvater überreichen.
  • Stellen Sie sich Ihr Publikum vor.
    Wenn Sie ein Buch schreiben, visualisieren Sie eine Gruppe von begeisterten Lesern, die bei einer Lesung andächtig an Ihren Lippen hängt. Wenn Sie für ein Blog texten, stellen Sie sich vor, wie Ihre Blogleser mehrere Emails an Freunde mit einem Link auf Ihr Blog versenden.
  • Visualisieren Sie Ihre Rezensionen.
    Je nachdem, was und für wen Sie schreiben, stellen Sie sich vor, in welchen Publikationen Rezensionen zu Ihrem Werk erschienen sind (bei Amazon, in der FAZ, in wissenschaftlichen Fachzeitschriften, auf andren Blogs etc.)

5. OPTIMIEREN

  • Nehmen Sie diese Phase ernst.
    Diese Optimierungsphase ist genauso wichtig wie die Schreibphase. So wie beim exquisiten Kochen das Abschmecken der Sauce und das Garnieren auf dem Teller das ganze Produkt noch verderben oder krönen kann.
    Mit anderen Worten: planen Sie genügend Zeit dafür ein.
  • Verschaffen Sie sich eine innere Distanz.
    Wenn Sie beim Optimieren noch zu sehr mit sich als Autor identifiziert sind, fallen Ihnen möglicherweise die auffälligsten Ungereimtheiten nicht auf.
    Deshalb trennen Sie sich von der Schreibphase, indem Sie Ihren Text eine Weile liegen lassen.
    Stellen Sie sich vor, Sie wären der Lektor eines Verlags oder ein kritischer Professor, ein Blogleser mit wenig Zeit …
  • Lesen Sie Ihr Werk mit vier Brillen.
    Das heißt, dass Sie sich beim jeweiligen Lesen nur auf einen Aspekt (Brille) konzentrieren.
    Die Inhalts- und Struktur-Brille, die Grammatik- und Stil-Brille, die Rechtschreib- und Zeichensetzungsbrille, die Topographie- und Layout-Brille.
  • Lassen Sie andere optimieren.
    Geben Sie Ihr Manuskript an verschiedene Personen, die zu Ihrer Zielgruppe gehören könnten. Seien Sie offen für das Feedback ohne sich zu rechtfertigen.

Diese Tipps spiegeln meine Erfahrungen mit meinen Schwierigkeiten wider – und welche Lösungswege ich dafür gefunden haben. Natürlich ist Schreiben ein so persönlicher Prozess, dass jeder seinen eigenen Weg finden muss. Deshalb meine Fragen an Sie:

Welche Blockaden oder Schwierigkeiten haben Sie beim Schreiben?
Und welche Auswege haben Sie gefunden?

PS: Wenn Ihnen dieser Beitrag gefiel …… dann empfehlen Sie ihn doch weiter.
Einfach hier unten auf “Artikel weiterempfehlen” klicken.

… oder schreiben Sie einen Kommentar.
… oder abonnieren Sie neue Beiträge einfach per Email. Einfach links Adresse bei
feed-icon-28×28.jpg eintragen.

Danke für Ihr Interesse.

una.knipsolina photocase.com
© Iryna Shpulak – Fotolia.com

9 Kommentare bisher

9 Kommentare to “Meine siebzehn besten Tipps gegen Schreibblockaden.”

  1. Eluinon 14 Apr 2008 at 20:19

    Hallo,

    vielen Dank für den Tipp. Leider war nicht wirklich viel Neues für mich dabei. – Außer bei komplizierten Texten (was bei mir wohl eher bei Unitexten der Fall sein wird, als bei meinen belletristischen) ruhig zu überlegen, wie man so etwas mündlich erklären würde.

    Hmm… und welchen Ausweg ich aus meiner Schreibblockade gefunden habe, ich denke dafür kann ich auch eine Idee da lassen 😉

    Zunächst habe ich versucht heraus zu finden, wo mein Problem liegt und die dann gelöst. Bei mir lag das Problem darin, dass ich keine Lust mehr hatte, an meinen Texten (nur bei belletristischen, bei Sachtexten (Referate usw ist genau der umgekehrte Fall von Nöten!) weiter zu arbeiten, sobald ich zu viele Ideen dazu notiert hatte. Dadurch wurde die Geschichte einfach langweilig für mich, und ich hatte selbst keine Spannung mehr beim Schreiben. Ich will mich ja auch überraschen lassen 🙂 – Dieses Problem habe ich nun im Griff indem ich nur ganz grobe Richtungen notiere, damit ich auch bei meinen Romanprojekten den Überblick behalte.

    Mein zweites Hauptproblem war der alltägliche Stress. Zum einen nimmt mich die Uni sehr ein und dann auch noch meine Hobbys. Dadurch komme ich nicht so oft zum Schreiben, wie ich es mir wünschen würde. Daher habe ich mir nun angewöhnt einfach nur an das zu denken, was ich in dem Moment tue und tuen muss. Dadurch fällt bei mir schon mal eine ganze Menge Stress weg und ich blockier mich nicht mit „du musst schreiben“, „du musst dies und das und jenes tun“…

    Aber wie ich immer wieder mitbekomme ist bei vielen auch das Hauptproblem die Inspiration 😉

    Dazu habe ich auf meiner Homepage auch zwei drei Ideen gesammelt, wie ich mich inspirieren lasse und damit neue Ideen finde. (Unter „Über das Schreiben“)

    Ach so, eine kleine Anmerkung am Ende: Der Text sollte nochmals kurz überflogen werden. Sind 2-3 kleine Tippfehler drin 😉

    Viel Erfolg beim Durchbrechen sämtlicher Schreibblockaden

    Eluin

  2. Roland Kopp-Wichmannon 15 Apr 2008 at 04:52

    Hallo Eluin,

    danke für Ihren persönlichen und hilfreichen Kommentar.

    Ich glaube auch, dass es einen Unterschied macht, ob man eine fachliche Arbeit oder einen Roman schreibt. Kennen Sie eigentlich die Methode der „Drehbuchaufstellung“ bei Schwierigkeiten mit Romanen?

    Stress und Inspiration vertragen sich nach meiner Meinung auch nicht. Gerade das „Du musst noch“ ist Gift für ein effektives Tun. Sich auf den jeweiligen Moment zu konzentrieren, wie Sie schreiben, ist da eine heilsame Einstellung. Was es mit Zeitproblemen und Stress auf sich hat, habe ich übrigens in einem anderen Artikel ausführlich beschrieben: http://tinyurl.com/2km9ly

    Danke für den Tipp mit den Tippfehlern. Habe sie korrigiert (meine und Ihre).

  3. Hartmuton 15 Apr 2008 at 16:34

    Als Blogschreiber hat man es nur dann nicht leicht, wenn man sich selbst unter Druck setzt. Wir hatten genau diese Thematik noch im Jahre 2007, als wir, eigentlich eher ich, der Meinung waren, jeden Tag einen Artikel schreiben zu müssen. Zu bloggen heißt ja nicht, eine Tageszeitung schreiben zu müssen. Auch keine Wochenzeitung. Man ist nicht gebunden, sich an irgendwelche Abgabetermine, wie sie vielleicht sogar jetzt von Dir – wie sie der Buchverlag fordert – einzuhalten.

    Bloggen ist anders. Und wir in unserem erkennen es jeden Tag aufs Neue. Wir haben unsere Blockaden und wir leben und lieben diese aus. Wir müssen nicht. Unser Tagebuch wird gefüllt, wann immer wir das wollen.
    Das bedeutet ja nicht, dass wir in der Zeit, in der wir schreiben nicht leben. Wenn wir nicht schreiben, dann leben wir intensiv. Dann fühlen, spüren wir und haben einfach keine Zeit, keine Lust oder keine Kraft zu bloggen. Andersrum bloggen wir, wenn wir genau diese Zeit, Kraft, Lust und Muße haben. Ein erkenntnisreicher Kreislauf und eine Bereicherung!

    Ein Buch zu schreiben ist noch unvergleichlicher. Sicherlich kann es wie ein Blog in Kategorien, Kapitel und Abschnitte unterteilt werden. Mein Traum wäre es sicherlich, irgendwann eine Quintessenz dieser Bloginhalte in ein Buch zu verpacken. Letztlich ist aber das Buch eine Geschichte, eine klare strukturierte Form, etwas, das man liest, weil man den Autor, das Erzählte, die Lektion in Händen halten will.

    Unser Blog ist mal hü, mal hott, mal Himmel hoch jauchzend, mal zu Tode betrübt. Wir strukturieren nicht, wir denken nicht, wir recherchieren (zu wenig) nicht, wir kritzeln Zeichen für Zeichen.

    Und doch hätte ich eine kleine Anmerkung zu Deinem Artikel: Schaffe Dir eine Vertrauensperson. Nimm Freund, Freundin, Mutter, jemanden, der liest, der Dich nicht zweifeln lässt, für wen Du überhaupt schreibst. Ein Buch wird veröffentlicht und ist für immer da, sei stolz drauf. Worte, die unvergessen bleiben, ein Zitat, eine neue Redewendung, alles ist machbar und kann Dich unsterblich machen. Ein Buch zu schreiben ist eine Herausforderung und genau deshalb suche Dir immer wieder einen, der Dein Buch in jedem Falle kaufen würde, der Dein Manuskript von Anfang an mitliest, ein menschliches Backup, der sich erinnert, wenn auf dumme Weise Dein Laptop abstürzt oder Deine Texte verloren gehen.

    Wieder eine klare Gemeinsamkeit zum Bloggen. Wieviele Texte, wieviele Worte, Lieder, Texte, Gedachtes gingen verloren, weil eine Rechnung nicht bezahlt, der Strom abgestellt oder einfach keine Datensicherung vorgenommen wurde?
    Eines Tages aufzuwachen und zu wissen, dass alle hier im Blog geschriebenen Worte nicht mehr existieren, wäre für mich und Marcella der ultimative GAU. Sollten wir unser “Best of” doch in Buchform schreiben? Sollten wir für ein Backup sorgen. Auswendig lernen, neu schreiben, geht nicht, was, lieber Autor sollen wir tun?

    Du fängst gerade an zu bloggen und ich freue mich, wenn Du Dich in diese Materie verliebst! Warum? Ich lese kaum noch Bücher, aber ich lese viele Blogs

  4. Roland Kopp-Wichmannon 15 Apr 2008 at 18:52

    Hallo Hartmut,

    danke für den ausführlichen Kommentar und die Tipps.
    Ein Anfänger im Bloggen bin ich aber nicht. Nur dieses Blog ist ganz neu. Das erste Blog betreibe ich schon seit zweieinhalb Jahren.

  5. MonikaRatherton 17 Apr 2008 at 23:39

    Hallo Hartmut,
    also ich weiß nicht recht, was Du sagen willst.
    Ich würde mich hüten, meine Leser und Kritiker ‚menschliche Backups‘ zu nennen – würde ich so denken, es würde sich kommunizieren und ich wäre sie über kurz oder lang los.
    Kein Buch ist auch für immer da. Die nächste Auflage oder das bessere Buch (vom Kollegen) kommt garantiert.
    Ein Blog, der ein Tagebuch ist, würde mich nie interessieren. Ich erwarte mehr als Bauchnabelschau. Ich erwarte zB auch regelmäßig neue Beiträge. Und Interaktion mit dem Publikum. Und solide, fundierte Recherche.
    Ich kann Blogs eigentlich nicht leiden und lese diesen hier nur, weil er einfach sehr gut ist und ein untypischer Blog. Wenn einer in meinem Fach was zu sagen hat, schreibt er ein Paper. Wenn er zuviel Zeit hat, schreibt er Fitzelchen von einem (möglichen) Paper in seinen Blog.
    R.K.-Wichmann ist ein solider und kluger Autor, der immer wieder Erstaunliches zu sagen hat. Es wundert mich garnicht, dass er nun ein Buch schreibt. Ich freue mich darauf. Und ich bin sicher, dass sich das auch famos verkaufen wird.

  6. Monikaon 18 Apr 2008 at 22:29

    Lieber Roland,
    ein sehr zutreffender & hilfreicher Artikel, der auch meine Erfahrungen und Strategien mit zig Artikeln/ Papieren/ Reports, die ich verfasst habe oder habe verfassen müssen, spiegelt.
    Ich möchte eigentlich nur den letzten Punkt aus 5 highlighten – die Rolle der Anderen. Damit hab ich es geschafft, ein Lehrbuch innerhalb des sehr engen Zeitrahmens eines Sommers zu schreiben. (Des WM-Sommers! Hab kaum Spiele sehen können :-(…)
    Ich hatte tatsächlich 15 Leute, die meine Kapitel gelesen und kommentiert haben. Es war ein Lehrbuch zum Thema ‚Sprache und Recht‘, und dementsprechend waren meine Leser Juristen und Sprachwissenschaftler (unterschiedlichster Couleur).
    Es gab mit diesen 15 Leuten einen superben Austausch. Sie haben sehr engagiert kommentiert und wollten natürlich, dass ich all das umsetze oder, wenn nicht, Stellung nehme. Die Qualität meines Textes hat durch den Austausch enorm gewonnen. Wohl kein Autor würde solch aktives Lesepublikum enttäuschen wollen. Ich habe mich sehr verpflichtet gefühlt.
    Ein weiterer Effekt war, dass ich diese Gruppe nur durch immer neue Kapitel bei der Stange halten konnte. Das war mir intuitiv klar, obwohl ich das nie mit jemand beredet habe. Diese Eingebundenheit in ein Thema hält man als Kommentator einfach nicht über mehr als ein paar Monate durch. Man verliert die Lust. So hab ich also ganz eisern durchgerackert, um meine Leser nicht zu verlieren.
    Und so ist alles in optimaler Weise innerhalb des geplanten Zeitrahmens zum Finish gekommen.
    Also, ums kurz zu sagen: die gruppendynamischen Effekte können grandios sein, wenn man den Druck und die Erwartungen der Gruppe als Herausforderung nimmt und an den Kommentaren wachsen kann und will. Es ist auch gut, eine heterogene Gruppe zu haben. So kommen ganz unterschiedliche Dinge zur Sprache.
    Für die zweite und erweiterte Auflage werde ich es wieder so machen.
    Herzliche Grüsse,
    Monika

  7. Roland Kopp-Wichmannon 20 Apr 2008 at 14:02

    Hallo Monika,
    schön, dass du aus eigener Erfahrung bestätigen kannst, wie wichtig es sein kann, das eigene Manuskript anderen zum Lesen zu geben und sich so Feedback und zusätzliche Perspektiven zu holen.

    Dieselbe Idee verfolge ich ja auch mit diesem Blog. Ende dieser Woche sind die Verhandlungen mit dem Verlag wohl perfekt. Dann kann ich mehr sagen.

  8. […] Meine siebzehn besten Tipps gegen Schreibblockaden. […]

  9. Roland Kopp-Wichmannon 13 Jan 2010 at 07:00

    In der Zeitschrift wirtschaft + weiterbildung
    Heft 11/12, Jahrgang: 2009 finde ich gerade noch vier weitere Tipps, die ich nützlich finde:

    1. Mit einer Metapher beginnen.
    2. Mit einem passenden Zitat anfangen.
    3. Eine Alltagsszene schildern.
    4. Mit einer selbstironischen Schilderung anfangen.

    Vor allem die ersten beiden praktischen Tipps gefallen mir.

Trackback URI | Comments RSS

Leave a Reply